专利摘要:

公开号:WO1989004333A1
申请号:PCT/EP1988/000969
申请日:1988-10-27
公开日:1989-05-18
发明作者:Hans-Dieter Hille;Arnold Dobbelstein
申请人:Basf Lacke + Farben Aktiengesellschaft;
IPC主号:C08G18-00
专利说明:
[0001] Verfahren zur Herstellung von Makromonomeren und nach diesem Verfahren hergestellte Makromonomere
[0002] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Makromonomeren, die an einem Ende mindestens zwei Hydroxylgruppen tragen.
[0003] Unter Makromonomeren werden verhältnismäßig kurzkettige Polymere oder Oligomere verstanden, die an einem Ende zur Polymerisation, Polyaddition oder Polykondensation befähigte funktioneile Gruppen aufweisen.
[0004] Makromonomere dienen insbesondere zur Herstellung von Pfropfcopolymeren. Es ist bekannt, daß Polyether, die an einem Ende zwei Hydroxylgruppen tragen, als Makromonomere eingesetzt werden können. Derartige Polyether werden hergestellt, indem die Polymerisation von Alkylenoxiden mit einem Acetal bzw. Ketal, das neben der Acetal- bzw. Ketalgruppierung noch eine H-acide Gruppe enthält, gestartet wird. Aus den so erhaltenen Reaktionsprodukten werden nach Blockierung der endständigen Hydroxylgruppen Polyether1,2- bzw. -1,3-diole durch Spaltung der Acetal- bzw. Ketalgruppierung erhalten (vgl. z.B. DE-OS-30 25 807).
[0005] Das oben beschriebene Verfahren zur Herstellung der als Makromonomere einsetzbaren Polyether ist mit relativ hohem Aufwand verbunden und ist nur zur Herstellung von Makromonomeren auf Basis von Polyalkylenoxiden geeignet. Zur Herstellung von wasserverdünnbaren Polymeren wäre es wünschenswert, carboxylgruppentragende Makromonomere zur Verfügung zu haben.
[0006] Die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Aufgabenstellung liegt in der Bereitstellung eines neuen Verfahrens zur Herstellung von Makromonomeren, die im Mittel pro Molekül mindestens eine Carboxylgruppe sowie an einem Ende mindestens zwei Hydroxylgruppen tragen.
[0007] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gelöst, das dadurch gekennzeichnet ist, daß
[0008] (1) ein ein zahlenmittleres Molekulargewicht von 300 bis 3000, vorzugsweise 500 bis 2000, aufweisendes Polyester-, Polyether-, Polyurethan-, Polyharnstoff- oder Polyamidpräpolymer, das im Mittel eine endständige Hydroxyloder Aminogruppe und mindestens eine Carboxylgruppe pro Molekül enthält, mit einem Diisocyanat zu einem im Mittel eine endständige Isocyanatgruppe und mindestens eine Carboxylgruppe pro Molekül enthaltenden Zwischenprodukt umgesetzt wird und dieses Zwischenprodukt anschließend
[0009] (2) mit einer Verbindung, die ein Molekulargewicht von 90 bis 800, vorzugsweise 120 bis 300, aufweist und die neben einer gegenüber Isocyanatgruppen reaktiven Gruppe noch mindestens zwei Hydroxylgruppen enthält, zu einem Makromonomer umgesetzt wird, das im Mittel pro Molekül mindestens eine Carboxylgruppe sowie an einem Ende mindestens zwei Hydroxylgruppen trägt.
[0010] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen, daß das erfindungsgemäße Verfahren auf einfache Art und Weise die Herstellung von carboxylgruppentragenden Makromonomeren ermöglicht und daß das erfindungsgemäße Verfahren mit unterschiedlichsten, leicht zugänglichen Präpolymeren mit relativ geringem, Aufwand durchgeführt werden kann.
[0011] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren handelt es sich um ein Zweistufenverfahren. Die erste Stufe besteht in der Umsetzung eines ein zahlenmittleres Molekulargewicht von 300 bis 3000, vorzugsweise 500 bis 2000, aufweisenden Polyester-, Polyether-, Polyurethan-, Polyharnstoff- oder Polyamidpräpolymeren, das im Mittel eine endständige Hydroxyloder Aminogruppe und mindestens eine Carboxylgruppe pro
[0012] Molekül enthält, mit einem Diisocyanat zu einem im Mittel eine endständige Isocyanatgruppe und mindestens eine Carboxylgruppe pro Molekül enthaltenden Zwischenprodukt.
[0013] Als Präpolymere geeignete Polyester sind z.B. erhältlich, indem Dialkohole und Dicarbonsäuren bzw. reaktive Dialkoholbzw. Dicarbonsäurederivate (wie z.B. Dicarbonsäureanhydride) nach allgemein gut bekannten Methoden polykondensiert werden, wobei die Dialkoholkomponente und die Dicarbonsäurekomponente in einem Molverhältnis von 1:1 eingesetzt werden und die Polykondensationsreaktion nach Erreichen des gewünschten Molekulargewichts abgebrochen wird. Zur Ermittlung des Molekulargewichts der Polyester genügt die einfache Bestimmung der Säurezahl. Das Molekulargewicht kann dann mit Hilfe der Formel
[0014] M = 56100
[0015] SZ
[0016] (M = zahlenmittleres Molekulargewicht, SZ = Säurezahl) berechnet werden. Ein Abbruch der Polykondensationsreaktion kann z.B. durch Kühlung des Reaktionsansatzes erreicht werden.
[0017] Für die Herstellung der Polyesterpräpolymere können aliphatische, cycloaliphatische (gesättigt oder ungesättigt) und/oder aromatische Dicarbonsäuren mit vorzugsweise 2 bis 14, besonders bevorzugt 4 bis 12, C-Atomen pro Molekül oder deren veresterungsfähige Derivate (z.B. Anhydride oder Ester), z.E. Phthalsäure, Isophthalsäure, Terephthalsäure, Tetrahydro- und Hexahydrophthalsäureanhydrid, Endomethylentetrahydrophthalsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Sebacinsäure, Azelainsäure, Fumarsäure und Maleinsäure, eingesetzt werden.
[0018] Für die Herstellung der Polyesterpräpolymere können aliphatische, cycloaliphatische und/oder araliphatische Dialkohole mit vorzugsweise 2 bis 15, besonders bevorzugt 2 bis 6, C-Atomen, wie z.B. Glykole wie Ethylenglycol, Propandiol, Butandiol, 2-Ethylpropandiol-1,3, 2-Ethylhexandiol-1,3, Neopentylglykol, 2, 2-Trimethylpentandiol-1,3, Hexandiol-1,6, Cyclohexandiol-1,2 und -1,4, 1,2- und 1,4-Bis-(hydroxymethyl)-cyclohexan, Adipinsäure-bis-(ethylenglykolester), Etheralkohole wie Di- und Triethylenglykol und Dipropylenglykol, eingesetzt werden.
[0019] Als Präpolymere geeignete Polyester sind auch durch Selbstkondensation von Hydroxycarbonsäuren, vorzugsweise Hydroxystearinsäure, erhältlich.
[0020] Eine weitere wichtige Methode zur Herstellung geeigneter Polyesterpräpolymere besteht darin, daß ein Polyester, der im Mittel pro Molekül zwei endständige Hydroxylgruppen aufweist (im folgenden als Polyesterdiol bezeichnet), mit einem vorzugsweise cyclischen Polycarbonsäureanhydrid, vorzugsweise einem cyclischen Dicarbonsäureanhydrid, bei Reaktionstemperaturen, die 80 C nicht übersteigen, in einem solchen stöchiometrischen Verhältnis umgesetzt wird, daß Polyesterpräpolymere entstehen, die im Mittel eine endständige Hydroxylgruppe und mindestens eine, vorzugsweise nur eine, Carboxylgruppe pro Molekül enthalten.
[0021] Die verwendeten Polyesterdiole können aus den bereits oben ausführlich beschriebenen Dicarbonsäure- und Dialkoholkomponenten aufgebaut sein.
[0022] Die Polyesterdiole werden bevorzugt mit einem cyclischen Dicarbonsäureanhydrid umgesetzt. Die Umsetzung mit Carbonsäureanhydriden, die zu Präpolymeren mit mehr als einer Carboxylgruppe führen, ist weniger bevorzugt. Bei der Umsetzung des Polyesterdiols mit dem Polycarbonsäureanhydrid werden die stöchiometrischen Verhältnisse zwischen Polyesterdiol und Polycarbonsäureanhydrid so gewählt (im allgemeinen werden pro Mol Polyesterdiol ein Mol Polycarbonsäureanhydrid eingesetzt), daß im Mittel nur eine Hydroxylgruppe pro Polyesterdiolmolekül verestert wird. Die Umsetzung zwischen Polyesterdiol und Polycarbonsäureanhydrid wird vorzugsweise in einem organischen Lösemittel wie z.B. Methylethylketon oder Aceton durchgeführt.
[0023] Es können selbstverständlich auch Polyesterpräpolymere eingesetzt werden, die in der Polymerkette neben Esterbindungen auch noch Ether- und/oder Urethan- und/oder Harnstoffund/oder Amidbindungen enthalten.
[0024] Besonders bevorzugte Polyesterpräpolymere sind die Präpolymere, die wie oben beschrieben durch Umsetzung eines Polyesterdiols mit Tetrahydrophthalsäureanhydrid erhältlich sind.
[0025] Als Präpolymere geeignete Polyether sind erhältlich, indem Polyetherpolyole, vorzugsweise Polyetherdiole, mit einem vorzugsweise cyclischen Polycarbonsäureanhydrid, vorzugsweise mit einem cyclischen Dicarbonsäureanhydrid, besonders bevorzugt mit Tetrahydrophthalsäureanhydrid, in solchen stöchiometrischen Verhältnissen umgesetzt werden, daß Polyεtherpräpolymere entstehen, die pro Molekül im Mittel eine endständige Hydroxylgruppe und mindestens eine, vorzugsweise nur eine, Carboxylgruppe enthalten.
[0026] Als Beispiele für geeignete Polyetherdiole, die zur Herstellung der Polyethεrpräpolymere geeignet sind, werden Poly(ethylenoxid)glykol, Poly (propylenoxid)glykol, Poly(butylenoxid)glykol und Poly (oxtetramethylen)glykol genannt.
[0027] Es können selbstverständlich auch Polyetherpräpolymere eingesetzt werden, die in der Polymerkette neben Etherbindungen auch Ester- und/oder Urethan- und/oder Harnstoff- und/ oder Amilbindungen enthalten. Geeignete Polyurethan- bzw. Polyharnstcffpräpolymere sind z.B. erhältlich, indem hydroxyl- bzw. aminogruppenhaltige Polyurethane bzw. Polyharnstoffe, vorzugsweise Polyurethane bzw. Polyharnstoffe mit zwei endständigen Hydroxyl- bzw. zwei endständigen Aminogruppen, mit einem vorzugsweise cyclischen Polycarbonsäureanhydrid, vorzugsweise cyclischen Dicarbonsäureanhydrid, besonders bevorzugt Tetrahydrophthalsäureanhydrid, zu Präpolymeren umgesetzt werden, die im Mittel pro Molekül eine endständige Hydroxyl- bzw. Aminogruppe und mindestens eine, vorzugsweise nur eine, Carboxylgruppe enthalten.
[0028] Polyurethane bzw. Polyharnstoffe, die zwei endständige Hydroxyl- bzw. zwei endständige Aminogruppen pro Molekül enthalten, können nach allgemein gut bekannten Methoden durch Umsetzung entsprechender stöchiometrischer Mengen an Diisocyanat und Dihydroxy- bzw. Diaminoverbindungen hergestellt werden.
[0029] Zur Herstellung der hydroxyl- bzw. aminogruppenhaltigen Polyurethane bzw. Polyharnstoffe können aliphatische, cycloaliphatische, araliphatische und aromatische Diisocyanate verwendet werden, die vorzugsweise 4 bis 25, besonders bevorzugt 4 bis 16, Kohlenstoffatome enthalten. Als Eeispiele seien genannt: Isophorondiisocyanat, Trimethylendiisocyanat, Tetramethylendiisocyanat, Pentamethylendiisocyanat, Hexamethylendiisocyanat, Ethylethylendiisocyanat, 1-Methyltrimethylendiisocyanat, 1,3-Cyclopentylendiisocyanat, 1,4-Cyclohexylendiisocyanat, 1,2-Cyclohexylendiisocyanat, 1,3-Phenylendiisocyanat, 1,4-Phenylendiisocyanat, 2,4-Toluylendiisocyanat, 2,6-Toluylendiisocyanat, 4,4'-Eiphenylendiisocyanat, 1,5-Naphthylendiisocyanat, 1,4-Naphthylendiisocyanat, 1-Isocyanatomethyl-5-isocyanato-1,3,3-trimethylcyclohexan, Bis(4-isocyanatocyclohexyl)methan, Bis-(4-isocyanatopnenyl)methan, 4,4'-Diisocyanatodiphenylether und 2,3-Bis-(8-isccyanatooktyl)-4-oktyl-5-hexylcyclonexen. Für die Herstellung der hydroxyl- bzw. aminogruppenhaltigen Polyurethane bzw. Polyharnstoffe geeignete Dihydroxy- bzw. Diaminoverbindungen sind z.B. aliphatische, cycloaliphatische und/oder araliphatische Dialkohole bzw. Diaminoverbindungen mit 2 bis 15, vorzugsweise 2 bis 6, Kohlenstoffatomen wie z.B. Glykole, wie Ethylenglykol, Propandiol, Butandiol, 2-Ethylpropandiol-1,3, 2-Ethylhexandiol-1,3, Neopentylglykol, 2,2-Trimethylpentandiol-1,3, Hexandiol, Cyclohexandiol, 1,4-Bis-(hydroxymethyl)-cyclohexan, Adipinsäure-bis-(ethylenglykol)ester, Etheralkohole wie Di- und Triethylenglykol sowie Dipropylenglykol, Ethylendiamin, 1,2- oder 1,3-Propylendiamin, 1,6-Hexandiamin, 2-Methyl-1,6-hexandiamin, 1-Methyl2 ,4-diamino-cyclohexan, 1,3- oder 1,4-Bis-(aminomethyl)-cyclohexan, 4,4'-Diaminodicyclohexylmethan oder ähnliche, an sich bekannte Diamine.
[0030] Es können selbstverständlich auch Polyurethan- bzw. Polyharnstoffpräpolymere eingesetzt werden, die in der Polymerkette neben den Urethan- bzw. Harnstoffbindungen auch noch Esterund/oder Ether- und/oder Urethan- und/oder Harnstoff- und/oder Amidbindungen enthalten.
[0031] Als Präpolymere geeignete Polyamide sind z.B. erhältlich, indem Diamine und Dicarbonsäuren bzw. reaktive Dicarbonsäurederivate nach allgemein gut bekannten Methoden polykondensiert werden, wobei Diamine und Dicarbonsäuren im Molverhältnis 1:1 eingesetzt werden und die Polykondensationsreaktion nach Erreichen des gewünschten Molekulargewichtes abgebrochen wird. Auf diese Weise werden Polyamidpräpolymere erhalten, die im Mittel pro Molekül eine endständige Aminogruppe und eine Carboxylgruppe enthalten.
[0032] Als Präpolymere geeignete Polyamide sind auch erhältlich, indem Polyamide mit endständigen Aminogruppen mit einem vorzugsweise cyclischen Polycarbonsäureanhydrid, vorzugsweise mit einem cyclischen Dicarbonsäureanhydrid, besonders bevorzugt mit Tetrahydrophthalsäureanhydrid, in solcnen stöchiometrischen Verhältnissen umgesetzt werden, daß Polyamidpräpclymere entstehen, die pro Molekül im Mittel eine endständige Aminogruppe und mindestens eine, vorzugsweise eine, Carboxylgruppe enthalten.
[0033] Es können selbstverständlich auch Polyamidpräpolymere eingesetzt werden, die in der Polymerkette neben den Amidbindungen auch noch Ester- und/oder Ether- und/oder Urethan- und/oder Harnstoffbindungen enthalten.
[0034] Die erfindungsgemäß eingesetzten Präpolymere dürfen neben den Carboxyl- und Hydroxyl- bzw. Aminogruppen keine funktioneilen Gruppen enthalten, die unter den zur Herstellung der erfindungsgemäßen Makromonomere angewandten Reaktionsbedingungen gegenüber NCO-Gruppen reaktiv sind.
[0035] Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorzugsweise mit Polyesterpräpolymeren durchgeführt. Das erfindungsgemäße Verfahren wird ganz besonders bevorzugt mit Polyesterpräpolymeren durchgeführt, die durch Umsetzung eines Polyesterdiols mit Tetrahydrophthalsäureanhydrid erhältlich sind.
[0036] In der ersten Stufe der Herstellung der erfindungsgemäßen Makromonomere wird eines der oben beschriebenen Präpolymere mit einem Diisocyanat zu einem im Mittel eine endständige Isocyanatgruppe und mindestens eine Carboxylgruppe pro Molekül enthaltenden Zwischenprodukt umgesetzt.
[0037] Zur Herstellung der gewünschten Zwischenprodukte werden Diisocyanat und Präpolymer vorzugsweise in einem Molverhältnis von 1:1 umgesetzt.
[0038] Die Umsetzung zwischen Diisocyanat und Präpolymer muß so geführt werden, daß möglichst alle Hydroxyl- bzw. Aminogruppen bzw. der überwiegende Anteil der Hydroxyl- bzw. Aminogruppen und möglichst keine Carboxylgruppe bzw. nur ein sehr geringer Anteil der Carboxylgruppen mit Isocyanatgruppen reagiert. Dies kann z.B. erreicht werden, indem Präpolymere eingesetzt werden, die gegenüber NCO-Gruppen möglichst reaktionsträge Carboxylgruppen und gegenüber NCO-Gruppen möglichst reaktionsfreudige Hydroxyl- bzw. Aminogruppen enthalten. Bekanntlicherweise kann hinsichtlich der Reaktivitat gegenüber an (cyclo)aliphatische Molekülfragmente gebundene NCO-Gruppen im allgemeinen von folgender Reaktivitätsreihe ausgegangen werden: Als Beispiel für reaktions
träge Carboxylgruppen werden sterisch gehinderte Carboxylgruppen genannt. Außerdem kann die Reaktivität von Carboxylgruppen durch Salzbildung herabgesetzt werden. Weitere Maßnahmen zur Steuerung der Umsetzung in die gewünschte Richtung bestehen in der Wahl der Reaktionstemperatur und Wahl der Reaktionszeit. Als Faustregel kann angegeben werden, daß mit geringer werdendem Reaktivitätsunterschied zwischen Carboxylgruppen und Hydroxyl- bzw. Aminogruppen die Reaktionstemperatur abgesenkt und die Reaktionszeit verkürzt werden muß. Die Umsetzung zwischen Präpolymer und Diisocyanat wird vorzugsweise nach gut bekannten. Methoden der Polyurethanchemie katalysiert und wird vorzugsweise in organischen Lösemitteln wie z.B. Methylethylketon und Aceton durchgeführt.
[0039] Als Diisocyanate werden vorzugsweise Diisocyanate verwendet, in denen die Isocyanatgruppen an (cyclo-)aliphatische Molekülfragmente gebunden sind. Diisocyanate, in denen die Isocyanatgruppen an aromatische Molekülfragmente gebunden sind, sind aufgrund ihrer hohen Reaktivität nur in Ausnahmefällen geeignet. Die eingesetzten Diisocyanate enthalten vorzugsweise 4 bis 25, besonders bevorzugt 4 bis 16, Kohlenstoffatome pro Molekül.
[0040] Als Beispiele für geeignete Diisocyanate werden genannt: Ethylendiisocyanat, Tetramethylendiisocyanat, Hexamethylendiisocyanat, Trimethylhexamethylendiisocyanat, Dodecandiisocyanat, Diisocyanatodipropylether, Cyclohexandiisocyanat, Diisocyanatomethylcyclohexan, Isophorondiisocyanat und Dicyclohexylmethandiisocyanat. Bevorzugt eingesetzte Diisocyanate sind Isophorondiisocyanat, Dicyclohexylmethandiisocyanat, Hexamethylendiisocyanat und Tetramethylxyloldiisocyanat. Besonders bevorzugt wird Isophorondiisocyanat eingesetzt.
[0041] Besonders bevorzugte Zwischenprodukte werden erhalten, wenn ein Polyesterpräpolymer, das eine primäre Hydroxylgruppe und eine von Tetrahydrophthalsäure herrührende endständige
[0042] Carboxylgruppe enthält, mit einem (cyclo)aliphatischen Diisocyanat, vorzugsweise Isophorondiisocyanat, in einem organischen Lösemittel, vorzugsweise Methylethylketon oder
[0043] Aceton, bei Reaktionstemperaturen kleiner 80°C bis zum theoretisch berechneten NCO-Gehalt umgesetzt wird.
[0044] In der zweiten Stufe der Herstellung der erfindungsgemäßen Makromonomere wird das in der ersten Stufe hergestellte Zwischenprodukt mit einer Verbindung, die ein Molekulargewicht von 90 bis 800, vorzugsweise von 120 bis 300, aufweist und die neben einer gegenüber Isocyanatgruppen reaktiven Gruppe noch mindestens zwei Hydroxylgruppen enthält (im folgenden als Polyolkomponente bezeichnet), in solchen stöchiometrischen Mengen (im allgemeinen werden pro NCOÄquivalent 1 Mol der Polyolkomponente eingesetzt) umgesetzt, daß Makromonomere erhalten werden, die im Mittel pro Molekül mindestens eine Carboxylgruppe, vorzugsweise nur eine Carboxylgruppe, sowie an einem Ende mindestens zwei Hydroxylgruppen tragen.
[0045] Einsetzbare Polyolkomponenten sind Polyole und Polyole, die neben den Hydroxylgruppen noch eine Aminogruppe enthalten sowie Polyole, die neben den Hydroxylgruppen noch eine Mercaptogruppe enthalten. Vorzugsweise werden Polyole und Polyole, die neben den Hydroxylgruppen noch eine Aminogruppe enthalten, eingesetzt. Als Beispiele für einsetzbare Polyolkomponenten werden Triole, Tetrole, Trimethylolethan, Trimethylolpropan, Ditrimethylolpropan, Glycerin, Trietnanolamin, Diethanolamin, 2-Amino-2-methylpropandiol-1,3, 2-Amino2-hydroxymethylpropandiol und 2-Amino-2-ethyl-1,3-propandiol genannt. Die Polyole können selbstverständlich auch in Form ihrer Acetale oder Ketale eingesetzt werden. Nach erfolgter Umsetzung können die noch erhaltenen Acetal- oder Ketalstrukturen durch Einwirkung von Säuren gespalten werden.
[0046] Besonders bevorzugte Polyolkomponenten sind Trimethylolpropan und Ditrimethylolpropan.
[0047] Die Umsetzung der Polyolkomponente mit dem Zwischenprodukt wird zweckmäßigerweise in einem inerten organischen Lösemittel (z.B. Methylethylketon oder Aceton) bei Temperaturen von Raumtemperatur bis zu etwa 90ºC durchgeführt und kann auch nach allgemein gut bekannten Methoden katalysiert werden. Auch bei dieser Umsetzung muß sorgfältig darauf geachtet werden, daß es zu keiner bzw. nur zu geringfügigen Umsetzungen zwischen -NCO- und -COOH-Gruppen kommt. Dies kann z.B. erreicht werden, indem Polyolkomponenten mit einer gegenüber -NCO-Gruppen besonders reaktionsfreudigen Amino-, Mercaptooder Hydroxylgruppe eingesetzt werden. Weitere Maßnahmen zur Steuerung der Umsetzung in die gewünschte Richtung bestehen in der Wahl der Reaktionstemperatur und Wahl der Reaktionszeit. Als Faustregel kann angegeben werden, daß mit geringer werdendem Reaktivitätsunterschied zwischen Carboxylgruppen und Amino-, Mercapto- oder Hydroxylgruppen die Reaktionstemperatur abgesenkt und die Reaktionszeit verkürzt werden muß.
[0048] Eine bevorzugte Ausführungsform der 2. Herstellungsstufe besteht darin, daß die Polyolkomponente vorgelegt wird und das Zwischenprodukt langsam zugegeben wird.
[0049] Die Erfindung betrifft auch neue Makromonomere. Die erfindungsgemäßen Makromonomere zeichnen sich dadurch aus, daß sie erhältlich sind, indem
[0050] (1) ein ein zahlenmittleres Molekulargewicht von 300 bis 3000, vorzugsweise 500 bis 2000, aufweisendes Polyester-, Polyether-, Polyurethan-, Polyharnstoff- oder Polyamidpräpolymer, das im Mittel eine endständige Hydroxyl- oder Aminogruppe und mindestens eine Carboxylgruppe pro Molekül enthält, mit einem Diisocyanat zu einem im Mittel eine endständige Isocyanatgruppe und mindestens eine Carboxylgruppe pro Molekül enthaltenden Zwischenprodukt umgesetzt wird und dieses Zwischenprodukt anschließend
[0051] (2) mit einer Verbindung, die ein Molekulargewicht von 90 bis 800, vorzugsweise 120 bis 300, aufweist und die neben einer gegenüber Isocyanatgruppen reaktiven Gruppe noch mindestens zwei Hydroxylgruppen enthält, zu einem Makromonomer umgesetzt wird, das im Mittel pro Molekül mindestens eine Carboxylgruppe sowie an einem Ende mindestens zwei Hydroxylgruppen trägt.
[0052] Die erfindungsgemäßen Makromonomere haben insbesondere die Vorteile, daß sie neben den Hydroxylgruppen auch noch mindestens eine Carboxylgruppe tragen, auf einfache Art und Weise hergestellt werden können und zur gezielten Herstellung von insbesondere wasserverdünnbaren Polymeren gut geeignet sind.
[0053] Die Erfindung wird in dem folgenden Beispiel näher erläutert. Alle Angaben über Teile und Prozentsätze sind Gewichtsangaben, falls nicht ausdrücklich etwas anderes festgestellt wird.
[0054] Beisniel
[0055] Erste Stufe des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens (Herstellung eines Zwischenproduktes)
[0056] In einem 3-Liter-Vierhalskolben, ausgerüstet mit Rührer, Thermometer und Rückflußkühler, werden 1040 g (1 Mol) eines Polyesterdiols aus Neopentylglykol und Adipinsäure mit einer OH-Zahl von 108 eingewogen und auf 80ºC ernitzt. Dann werden 152 g (1 Mol) Tetrahydrophthalsäureanhydrid zugegeben, und die Mischung wird 1 h bei 80ºC gerührt. Anschließend gibt man 157 g wasserfreies Methylethylketon zu und hält eine weitere Stunde bei 80°C. Dann werden 222 g (1 Mol) Isophorondiisocyanat schnell zugegeben. Sobald das Reaktionsgemisch homogen geworden ist, gibt man 1 g
[0057] Dibutylzinndilaurat und 314 g wasserfreies Methylethylketon zu und rührt bei 80°C so lange, bis der NCO-Gehalt konstant ist (1,8 bis 2,1 Gew.-%, theor. 2,2 Gew.-%).
[0058] Zweite Stufe des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens (Herstellung eines Makromonomers)
[0059] In einen 3-Liter-Vierhalskolben, ausgerüstet mit Rührer, Thermometer und Rückflußkühler, werden 200 g Di-Trimethylolpropan (die Einwaage richtet sich nach dem NCO-Gehalt des Zwischenprodukts; pro NCO-Äquivalent wird 1 Mol Di-Trimethylolpropan eingesetzt) und 540 g wasserfreies Methylethylketon eingewogen und unter Rühren auf 80 C erhitzt. Sobald sich das Di-Trimethylolpropan vollständig gelöst hat, werden über ein Zulaufgefäß 1885 g der 1. Stufe innerhalb von 2 h zugetropft. Dann wird so lange (etwa 2 h) am Rückfluß gekocht (bei ca. 90°C), bis der NCO-Gehalt unter 0,02 Gew.-% gefallen ist. Schließlich wird durch Abdestillieren von Methylethylketon auf 75 Gew.-% Festkörpergehalt aufkonzentriert.
权利要求:
ClaimsPatentansprüche
1. Verfahren zur Herstellung von Makromonomeren, die an einem Ende mindestens zwei Hydroxylgruppen tragen, dadurch gekennzeichnet, daß
(1) ein ein zahlenmittleres Molekulargewicht von 300 bis 3000, vorzugsweise 500 bis 2000, aufweisendes Polyester-, Polyether-, Polyurethan-, Polyharnstoffoder Polyamidpräpolymer, das im Mittel eine endständige Hydroxyl- oder Aminogruppe und mindestens eine Carboxylgruppe pro Molekül enthält, mit einem Diisocyanat zu einem im Mittel eine endständige Isocyanatgruppe und mindestens eine Carboxylgruppe pro Molekül enthaltenden Zwischenprodukt umgesetzt wird und dieses Zwischenprodukt anschließend
(2) mit einer Verbindung, die ein Molekulargewicht von 90 bis 800, vorzugsweise 120 bis 300, aufweist und die neben einer gegenüber Isocyanatgruppen reaktiven Gruppe noch mindestens zwei Hydroxylgruppen enthält, zu einem Makromonomer umgesetzt wird, das im Mittel pro Molekül mindestens eine Carboxylgruppe sowie an einem Ende mindestens zwei Hydroxylgruppen trägt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Präpolymer ein Polyester eingesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Präpolymer ein Präpolymεr eingesetzt wird, das im Mittel pro Molekül eine endständige Hydroxyoder Aminogruppe und eine endständige Carboxylgruppe enthält.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Präpolymer ein Präpolymer eingesetzt wird, das im Mittel pro Molekül eine endständige Hydroxyund eine endständige Carboxylgruppe enthält.
5. Verfahren nach einem der Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Diisocyanat ein Diisocyanat eingesetzt wird, dessen Isocyanatgruppen an (cyclo)aliphatische Molekülfragmente gebunden sind.
6. Makromonomere, dadurch gekennzeichnet, daß sie nach einem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5 erhältlich sind.
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同族专利:
公开号 | 公开日
EP0377677A1|1990-07-18|
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引用文献:
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法律状态:
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1990-07-18| WWP| Wipo information: published in national office|Ref document number: 1988910022 Country of ref document: EP |
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